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begründet sich auf eine uralte Tradition der Austreibung des Winters
durch Ertränken, Verbrennen oder Hinauswerfen.
Das geschah zu Beginn der Fastenzeit, also Mitternacht
zwischen Veilchendienstag und Aschermittwoch. Die Königseer Unweisen pflegen
diese Tradition heute noch. Die Beerdigung der Karnevalsleiche (des Winters)
erfolgt mit einem festgelegetem Ritual um 24.00 Uhr am Veilchendienstag.
Als "Leiche" muß sich der jeweilige Prinz der Saison opfern.
Die trauernde Witwe ist die Prinzessin.
Oh Jammer, oh Jammer tönt der Chor der Trauergemeinde, wenn die Leiche
"vor die Tore der Stadt" geworfen wird.
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Vollkommen zerrüttete, trauernde Gemeinde
Wir sind am Ende unserer finanziellen Kraft.
Der schöne Prinz ist tot- Oh Jammer, oh Jammer ...
Wir stehen an der Bahre des völlig ruinierten Prinzen Kunibert.
Er kann nicht mehr - seht seine Leichenblässe - Oh Jammer, oh Jammer...
Nur eine Alkoholfahne kündet noch von seinem einstigen Leben.
An seiner Bahre stehen die nun notleidenden Gastwirte.
Sie bleiben fortan auf ihrem sauren Bier sitzen.
Zurück zu den eigenen Frauen - Oh Jammer, oh Jammer ...
Wir dürfen nicht mehr zur Seite springen.
Empfange nun, oh Prinz, die Insignien des Aschermittwoch:
Wasser, Wasser und nochmals Wasser
Hering, Hering und nochmals Hering
Er wird blaß und blässer - lasset uns jammern und singen
und so werfet ihn vor die Tore der Stadt, da er schon stinket ...
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